Jesus wird vom Kreuz genommen
Nach einer gewissen Zeit der Lähmung kommt wieder etwas Leben in die verstörten Jünger. Sie müssen etwas tun! Die völlige Untätigkeit ist nicht auszuhalten. Auch wenn alle Hoffnungen zerstört sind, müssen sie doch versuchen, wenigstens wieder etwas Ordnung in das Chaos zu bringen. Sie müssen Jesus wenigstens herunternehmen von diesem grausigen Kreuz, und auch wenn ihm weder das Leben noch seine Würde wiederzugeben ist, so soll doch wenigstens sein Leichnam anständig und würdig behandelt werden.
Trotzdem weiß niemand, wie es weitergehen soll. Aber sie funktionieren irgendwie. Und das ist auch gut so.
Oft halten uns Gewohnheiten, allgemeine Ordnungen, alltägliche Verpflichtungen aufrecht, wenn wir sonst nichts mehr haben, was uns hält, wenn uns der Boden unter den Füßen weggerissen wurde. Menschen in solchen Situationen unterscheiden sich nach aussen hin meist kaum von der Allgemeinheit. Aber wir sollten uns bewusst sein, dass sie um uns sind, und sensibel werden, damit wir ihnen wenigstens ein bisschen Halt geben können.
Gebet
Herr Jesus, nun bist du fort. Deine Freunde können dich nichts mehr fragen. Du gibst keine Hinweise mehr, keine Ratschläge und guten Worte. Es ist still geworden. Wie oft geht es auch uns so, dass wir niemanden mehr fragen können, dass wir uns alleingelassen fühlen, auch von dir. Gib uns doch ein Zeichen, dass du trotzdem da bist, schenke uns den Glauben und das Vertrauen!
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.